
Was ist dein „one thing“?
Eine Sammlung von verschiedenen, sogar widersprüchlichen Geschichten über Erlebnisse aus verschiedenen Perioden der Geschichte, kurzum: eine Bibel in Taschenbuchausgabe.
Seit wann begleitet dich dein „one thing“ und wo hast du es her?
Ich habe die Bibel 1986 in einer Buchhandlung in Münster gekauft. Ich war damals kurz davor, nach Israel zu fliegen, um in einem Kibbuz zu arbeiten.
Welche Bedeutung hat dein „one thing“ für dich?
Ich habe mich schon immer für Religionen im Allgemeinen interessiert. So kam es, dass ich mir diese Ausgabe der Lutherbibel kaufte, obwohl ich selbst katholische Theologie studierte. In dieser Zeit lernte ich meine heutige Frau kennen. Wir führten viele Gespräche über Religion und Philosophie, die mich nachhaltig prägten. Wenn ich heute diese Bibel in die Hand nehme, denke ich oft an diese intensive Zeit zurück.
Sie erinnert mich auch an meinen Aufenthalt in einem Kibbuz Mitte der 1980er-Jahre, der mein Leben tiefgreifend verändert hat. Dort begegnete ich Überlebenden des Holocaust. Ihre Geschichten haben mich tief bewegt und sie veranlassten mich, die biblischen Erzählungen aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
Wie oft verwendest du dein „one thing“?
Von Zeit zu Zeit nehme ich diese Bibel mit, wenn ich auf Reisen bin. Es ist sozusagen meine “Reise-Bibel”.
Wie heißt du? Wo wohnst du? Was machst du im Leben?
Ich heiße Jürgen Manemann. Ich lebe in Hannover und bin der Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover.